« Warum Print- und Außenwerbung auch im digitalen Zeitalter effektiv ist »
Offline-Marketing-Strategien stehen im digitalen Zeitalter unter Druck. Ganz ohne sie geht es aber auch nicht. Vielmehr ist es die Synergie aus online und offline, die, wenn richtig umgesetzt, zum Erfolg führt. Auf jeden Fall schließen sich beide Kommunikationsformen nicht aus. Wichtig ist nur, Strategien aufeinander abzustimmen. Welche Chancen sich dadurch ergeben, erfahren Sie hier.
Offline-Marketing: auch in Zeiten der Digitalisierung noch immer gefragt
Ohne Frage: E-Commerce ist längst mehr als ein Trend. Ein großer Teil der Menschen shoppt regelmäßig online. 2021 haben in der EU etwa 75 % der Internetnutzer im Web eingekauft. Klar, dass sich Marketingmaßnahmen immer mehr in die digitale Welt verlagern, um die Zielgruppe optimal zu erreichen. Sich allein darauf zu verlassen, ist jedoch nicht ratsam. Multichannel, Cross-Channel und Omnichannel lauten die neuen Erfolgsformeln, die Kommunikation über verschiedene Kanäle hinweg laufen lassen. So nehmen Offline-Marketingmaßnahmen auch weiterhin einen hohen Stellenwert im modernen Marketing-Mix ein. Fahrzeugbeschriftung über Plakate, Werbeaufkleber und Werbedruck bis zu ausgefalleneren Werbemethoden – die Wahl der Werbemittel ist vielfältig.
Klassische Offline-Marketing Beispiele: Anzeigen & Werbeversand
Werbedruck in Printmedien
Der Werbedruck in Printmedien ist rückläufig, wie sich unschwer am geschrumpften Umfang von Zeitungen feststellen lässt. Dennoch: Acht von zehn Deutschen lesen Zeitung, entweder regelmäßig eine Druck-Ausgabe oder mindestens wöchentlich digital (Quelle: Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger).
Die Relevanz und Reichweite gedruckter Werbemittel sollte nicht unterschätzt werden: Das Lesen von Printmedien ist für das Hirn ein entspannender Vorgang. Anders die Reaktion auf Online-Medien, wo man zielorientiert und rasch Informationen sucht und austauscht. Der Wunsch nach gedruckter Entschleunigung birgt Zukunftspotential. Printmedien werden in Nischen genauso überleben und weiterbestehen wie Schallplatten neben ihren digitalen Nachfolgern.
Direktmarketing
Kundenbindung hat im Direktmarketing einen hohen Stellenwert. Das Ziel kann mit exzellenten Serviceleistungen erarbeitet werden, die Ihrem Betrieb ein Alleinstellungsmerkmal und Reichweite verschaffen. Es sind produkt- und kundenbezogene Leistungen wie Garantie, Updates, Support bzw. persönlicher Ansprechpartner, Einladungen. Daraus ergeben sich auch Vorteile für die Kundenbindung. Die Customer Journey endet nämlich nicht beim Erwerb eines Produktes, sondern geht darüber hinaus praktisch in einen Kreislauf über. Wer zufrieden mit einem Kauf und auch mit anschließendem Service ist, der wird weitere Käufe in Erwägung ziehen. In diesem Zusammenhang gehen Online-Marketing und Offline-Marketing Hand in Hand.
Traditionell erfolgt postalischer Werbeversand von Briefen und Prospekten an bestehende Kundschaft. Für Bestandskunden dürfte Print-Direktmarketing in der Strategie offline wie bisher Sinn machen.
Internet-affine Benutzer lassen sich bevorzugt durch Mails und Newsletters im Online-Direktmarketing ansprechen und erreichen. Anhand von Klickraten lässt sich feststellen, wie oft eine Werbung angezeigt, effektiv angeklickt und berücksichtigt wird. Wichtig: Bei Mails und Newslettern gilt es, auf DSGVO-Konformität achten. Es muss beim Adressat ein berechtigtes Interesse bestehen bzw. der Inhalt des Newsletters muss auf Artikel hinweisen, die der Kunde schon mal erstanden hat. Ansonsten riskiert man Abmahnungen.
Dazu kommt, dass sich der Service um eine „Click and Collect“-Komponente erweitern lässt. Das bedeutet, dass der Kunde online bestellt, aber die Ware vor Ort im Ladengeschäft abholt und dabei gleich noch eine ergänzende Beratung zum Artikel und seine Anwendung einholen kann. Vielleicht gibt es noch ein kleines Werbegeschenk dazu. Hier sind zwei Kanäle eng miteinander verzahnt – ein gutes Beispiel für das Cross-Channel-Prinzip.
Dialogmarketing
Im Dialogmarketing liegt der Schwerpunkt auf dem Informationsaustausch zwischen Anbieter und Kunde. Die Kunden werden in verschiedenen Werbekanälen, die ein Response Element enthalten, mit personalisierten Angeboten für Produkte und Dienstleistungen angesprochen. Die Response-Elemente erlauben den Kunden ohne Druck unkomplizierte Rückmeldungen zur Dialogaufnahme, z.B. Antwortkarten, Telefonanruf, Scannen eines QR-Codes. Einige verbreitete Dialogmarketing-Instrumente:
- Adressierte Werbesendungen
- elektronische Newsletter, Mailings
- Messen, Veranstaltungen
- Telefonverkauf
- Kundenkarten und Treueprogramme
- Online- und Druck-Anzeigen
- Social Media Konten
Offline-Marketing an Messen und Ausstellungen
Noch intensiver in den Dialog mit Kunden treten können Sie auf Messen und Ausstellungen. Solche Events sind die ideale Gelegenheit, Produktneuheiten vorzustellen, auf innovative Dienstleistungen hinzuweisen und Interessenten umfassend zu beraten. Der Messestand ist außerdem optimal, um verschiedene Werbemittel wie Flyer und Broschüren auszulegen. Zusammen mit Werbetechnik für den Messeauftritt wie Werbefahnen, aufblasbare Werbemittel und Rollup Displays erlangen Sie die Aufmerksamkeit der Messebesucher. Ebenso dazu gehören Giveaways und andere kleine Werbeartikel.
Die Visitenkarte ist ein Werbemittel
Wann immer sich die Gelegenheit bietet, ist es sinnvoll, einem potenziellen Kunden die Möglichkeit zu geben, wieder in Kontakt zu treten. Stellen Sie sich mit einer aussagekräftigen Visitenkarte vor: Wer bin ich? Was biete ich? Wo und wie bin ich online erreichbar? Mit dem Überreichen der Karte signalisieren Sie Ihr Interesse an einer Fortführung der Beziehung. Die Visitenkarte ist ein wirkungsvolles Instrument im Offline-Marketing und erhöht Ihre Reichweite.
Kleine Werbegeschenke begründen und erhalten die Freundschaft
Giveaways wie Kugelschreiber, Schlüsselanhänger und Feuerzeuge haben einen hohen Alltagsnutzen und sind beliebt. Mit aufgedruckten Firmenlogos und Werbebotschaften bleibt Ihr Unternehmen durch solche Werbeartikel im Blickfeld und weckt positive Erinnerungen.
Ergänzung zum Messeauftritt: das Webinar
Natürlich müssen Sie nicht bis zum nächsten Event warten, um mit potenziellen Kunden einen Dialog zu führen. Webinare sind eine tolle Ergänzung zur klassischen Messe. Über solch einen digitalen Auftritt können Sie Ihre eigenen Termine festlegen, zu denen Sie Neuheiten vorstellen, auf Anwendungen eingehen oder sich mit interessanten Themen aus der Branche auseinandersetzen. Auf diese Weise präsentieren Sie sich als Spezialist und erlangen eine höhere Reputation. Im Zusammenspiel von Webinar und Messestand lässt sich einmal mehr erkennen, warum die Frage nach Online- und Offline-Marketing keine Sache von „Entweder oder“ ist.
Cross-Channel, Omnichannel und Multichannel – wo liegt der Unterschied?
Wer Offline-Marketingmaßnahmen mit einer Online-Strategie verbindet, der kann dieses Kommunikationskonzept auf drei Weisen verfolgen.
Multichannel
Multichannel ist eine Geschäftsstrategie, die zwei oder mehr Kanäle einsetzt und den Kunden die Wahl lässt, über den von ihnen bevorzugten Kanal zu kommunizieren. Jeder Kanal bietet eine separate und unabhängige Kaufmöglichkeit, ohne Verbindung zu anderen Kanälen. Darin besteht auch der Unterschied zwischen Multichannel und Omnichannel. Denn letzteres verzahnt die Kanäle miteinander. Genauer gesagt heißt dies etwa, dass ein Ladengeschäft und ein Onlineshop beim Multichannel-Konzept unabhängig voneinander agieren können und sich auf zwei unterschiedliche Zielgruppen konzentrieren (Onlinekäufer und Ladenkäufer). Dementsprechend laufen auch Offline-Werbung und Online-Marketing eher nebeneinander her über unterschiedliche Kanäle (etwa Social-Media und Offline-Direktwerbung). Dieses Konzept der separierten Kanäle baut sich jedoch allmählich ab in einer Zeit in der junge Menschen als Digital Natives kennen und auch ältere Generationen E-Commerce und andere digitale Kommunikation nutzen. Über die nächsten Jahre wird sich der Anteil derer, die auf Internet vollständig oder weitgehend verzichten, hochgradig marginalisiert haben.
Cross-Channel-Marketing
Besser ist also Cross-Channel-Marketing. Den Begriff Cross-Channel haben wir in Bezug auf die Idee „Click and Collect“ bereits angesprochen. Hier gehen offline und online nahtlos ineinander über. Hier ein (vereinfachtes) Beispiel wie eine Customer Journey nach dem Cross-Channel-Prinzip aussehen kann:
- Am Anfang steht die Suchmaschinenoptimierung. Der User googelt und findet Ihren SEO-optimierten Content. Alternativ kann er auch über eine Online-Anzeige (Google Ads) auf Sie aufmerksam werden.
- Er schaut auf Ihre Seite und findet erste Informationen zu einem Produkt oder zu einer Dienstleistung.
- Er nutzt den Web-Chat für die Informationsgewinnung. Vielleicht lädt er sich noch ein Whitepaper herunter.
- Nach mehreren Vergleichen mit der Konkurrenz und dem Durchforsten von Bewertungen entscheidet er sich für Ihr Angebot. Der Kunde kauft.
- Der Käufer hat unter anderem Sie als lokalen Anbieter gewählt. Ihr Ladengeschäft befindet sich auf dem Weg, den der Kunde von seinem Zuhause zur Arbeit zurücklegt. Er bestellt also online, lässt sich den Artikel jedoch im Geschäft bereitlegen, um es persönlich abzuholen.
- Bei der Abholung können Sie den Kunden noch auf ergänzende Produkte hinweisen, die einen zusätzlichen Vorteil bei der Anwendung verschaffen. Dafür kommen natürlich klassische Werbemittel wie Werbeschilder oder Gehwegaufsteller infrage. Auch Flyer und Broschüren sind nützlich.
- Bei Rückfragen kann der Kunde sich an den Telefonsupport oder an eine erfahrene Fachkraft im Geschäft wenden. Außerdem kann er sich für den Newsletter anmelden, um stets auf dem Laufenden zu sein.
Sie sehen also: Hier bilden Offline-Marketing und digitales Marketing eine Einheit. Die konsequente Steigerung davon ist Omnichannel.
Omnichannel
Omnichannel ist eine E-Commerce-Verkaufsstrategie, die den Kunden ein übergangsloses Einkaufserlebnis zwischen verschiedenen Kanälen bietet. Händlern wird ermöglicht, über mehrere Kanäle zu verkaufen, z. B. über Desktops, mobile Geräte und Ladengeschäfte. Kunden kaufen dort, wo sie sich aufhalten.
Omnichannel hebt die Grenzen zwischen verschiedenen Vertriebskanälen auf und schafft ein Gesamtbild. Die Unterschiede zwischen den Kanälen verschwinden und es entsteht eine einheitliche Sicht auf den Kunden sowie eine Übersicht für den Handel. Im Omnichannel gehen Online und Offline-Werbung eine fruchtbare Symbiose ein. Geschäfte im E-Commerce lassen sich im B2B-Bereich wie im B2C-Bereich abwickeln.
Mund-zu-Mund-Propaganda
Eine Form der Offline-Werbung, die nicht zu unterschätzen ist, ist die gute alte Mund-zu-Mund-Propaganda. Falls Bekannte und Freunde einen Betrieb für seine Produkte und Dienstleistungen loben, wird diesen Empfehlungen viel Vertrauen entgegengebracht. Wer aus erster Hand hört, dass Firma X einen Superservice anbietet, wird sich im Bedarfsfall daran erinnern und darauf zurückkommen. Viele Kunden nehmen aufgrund persönlicher Tipps und Hinweise höhere Preise und ggf. längere Wartezeiten in Kauf. Kosten und Warten scheinen ihnen gerechtfertigt, falls der Lieferant derart gefragt ist.
Damit Mund-zu-Mund Propaganda für das Marketing funktioniert, müssen bestehende Kunden positive Erfahrungen gemacht haben und diese online und offline teilen. Die Verzahnung der Medien ist entscheidend für einen ganzheitlichen Service. In diesem Kontext ist ein Bewertungssystem im Onlineshop unerlässlich. Hierbei handelt es sich um eine Variante der Mund-zu-Mund-Propaganda. Positive Bewertungen eines Produktes schaffen vertrauen.
Klassiker in der Werbung: Rabatte
Preisnachlässe müssen von Unternehmen spitz kalkuliert werden und in die Marketingstrategie passen. Mit Rabatten wurden traditionell Kunden in die Läden gelockt, um Mehrumsätze zu generieren. Im modernen Couponing stehen die Gewinnung von Kundendaten und die Intensivierung der Kundenbindung im Vordergrund.
Mögliche Rabattarten:
- Gutschein Codes mit Ablaufdatum und Mindestbestellwert, um Aktionen anzukurbeln (z.B. Black Friday, Weihnachten).
- Prozentuale Preisnachlässe und Streichpreise, um verfallende Ware und überholte Produktmodelle loszuwerden.
- Zugabe Gutschein, um beim Erwerb eines Produktes ein weiteres kostenneutral zu erhalten.
- Treuerabatte für Stammkunden.
Coupons für Preisnachlässe können von Online Portalen heruntergeladen und an Kassen in Ladengeschäften eingelöst werden. Weitere tolle Idee: Gewinnspiele, bei denen der Hauptgewinn ein Gutschein ist, der sich sowohl für den Onlineshop als auch für den Laden einsetzen lässt.
Außenwerbung im Offline-Marketing
Werbefahnen
Zeigen Sie Flagge! Machen Sie potentielle Kunden mit Werbefahnen auf Ihren Betrieb aufmerksam. Es gibt buchstäblich keine besseren Offline-Kanäle als wetterfeste Werbefahnen und Werbebanner, die lustig im Wind flattern und aus der Ferne wahrgenommen werden.
Plakate
Ähnlich wie Werbefahnen zählt die Plakatwerbung zur bewährten Werbetechnik. Sie ist günstig und hat eine hohe Reichweite. Ein großformatiger Werbedruck erheischt Aufmerksamkeit durch auffällige Farbgebung, Aufkleber und ansprechende Bilder und Motive.
Tragetaschen
Einen willkommenen Werbeeffekt bringen Tragetaschen mit dem Druck des Firmenlogos und einem passenden Spruch. Der Werbedruck wird an die Öffentlichkeit getragen. Ökologisch sinnvoll und gesellschaftlich bevorzugt sind Taschen aus Recyclingpapier.
Guerilla-Advertising
Auffallen und schockieren, das ist der Kerninhalt dieser öffentlichkeitswirksamen Werbetechnik. Durch unerwartete und überraschende Ausdrucksmittel werden Emotionen ausgelöst, die die Botschaft im Gedächtnis festmachen.
Auffällige Werbesticker und Aufkleber sorgen für visuelle Reize und wecken die Neugier. Knallige Fahrzeugbeschriftung und Projektionen auf Straßen und Freiflächen sorgen für Aufmerksamkeit. Die Chance ist groß, dass Originelles viral geht und den Werbeeffekt verstärkt.
Schlussfolgerung
Auch im Zeitalter von Online-Medien und Online-Werbung hat das Offline-Marketing mit traditionellen Werbemaßnahmen seine Berechtigung. Ob Werbedruck aller Art, vielseitige Giveaways und farbenfrohe Fahrzeugbeschriftung: Sie entscheiden, welche Offline-Marketing-Strategien Sie verfolgen wollen und welche Werbetechnik Ihr Angebot am besten repräsentiert.