Fahnenmasten: Was gilt rechtlich für Standort und Aufstellung?
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Fahnenmasten: Was gilt rechtlich für Standort und Aufstellung?

Seit uralten Zeiten ist die Fahne ein Kommunikationsmittel, um Zeichen und Botschaften zu übermitteln und sich erkennbar zu geben. Heute dienen elegant wehende Flaggen vor Firmengebäuden Repräsentationszwecken und werden gerne als effektives Werbemittel für die Außenwerbung genutzt. Mit ihrem dynamischen Erscheinungsbild in Dauerbeflaggung machen individuell bedruckte Werbefahnen von weither auf Ihr Ladengeschäft oder Ihr Autohaus aufmerksam. Aber bevor Sie vor Ihrem Firmengebäude Flagge zeigen können, müssen Sie stabile Fahnenmasten aufstellen. Und dabei lauern einige rechtliche Fallstricke, mit denen man zunächst gar nicht rechnet. Wir erklären Ihnen in diesem Artikel, was Sie aus rechtlicher und praktischer Sicht bei der Fahnenmastaufstellung beachten müssen. 

Ist ein Fahnenmast eine Werbeanlage?

Ein Fahnenmast ist eine Werbeanlage, sobald mittels einer Fahne Werbung betrieben wird. Die Vorschriften zum Aufstellen sind je nach Bundesland verschieden. Nach dem Gesetz sind Werbefahnen anderen Werbemitteln der Außenwerbung gleichgestellt, wie z. B. bedruckten Plakaten, Leuchtreklamen und Werbebannern.

Viele Kommunen und Bundesländer verlangen für das Aufstellen der Werbeanlage ab einer Größe von 1 m2 eine behördliche Bewilligung. Die Regelung wird dabei regional unterschiedlich praktiziert, weswegen Sie vor Ort verbindliche Infos bei der zuständigen Kommune einholen sollten, um Verstöße und Bußgelder zu vermeiden. Falls eine genehmigte Werbeanlage im Nachhinein verändert wird, erfordert dies übrigens eine erneute Bewilligung vom zuständigen Bauamt.

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Masten zum Aufstellen bieten großes Potenzial

Durch ihre Auffälligkeit sorgen beflaggte Fahnenstangen für großen Wiedererkennungswert und sollten in keinem nachhaltigen Marketingkonzept fehlen. Mit aufgezogener Auslegerfahne vor dem Geschäfts- und Ladensitz stärken Sie auf effektive Weise Wiedererkennungswert Ihres Firmenlogos und sorgen für eine repräsentative Außendarstellung Ihres Unternehmens. Ein unschlagbarer Pluspunkt dieser Werbetechnik ist ihre Effizienz: Flaggenmasten sind im Vergleich zu anderen Werbemitteln kostengünstig und in den meisten Fällen problemlos zu installieren.

Fahnenmast 6 Meter LED Line 100

 

Außenwerbung mit repräsentativem Mehrwert

Ein Flaggenmast in der Außenwerbung soll ein stimmiges Gesamtbild abgeben. Werbefahnen in unterschiedlichen Formaten erfordern adäquate Fahnenmastformen bzw. Konstruktionen. Das Standardmaterial ist heute Aluminium (Legierungsformel: AlMgSi1F28), welches sich gegenüber Konkurrenten wie Holz und Kunststoff durch Korrosionsbeständigkeit auszeichnet. Das Leichtmetall geht nach dem Aufstellen mit dem Sauerstoff der Luft eine chemische Verbindung ein. Durch die Oxidschicht wird der Schutz von Lack und Beschichtungen deutlich verbessert.

Nutzungsdauer einer Fahne

Fahnen aus witterungsbeständigem Material, die ganzjährig für Dauerbeflaggung genutzt werden, haben eine erwartbare Lebensdauer von drei bis zwölf Monaten, abhängig von Materialqualität und Wetterlage. Falls sie in stürmischen Winden (ab Stärke 7) nicht eingeholt werden, verkürzt sich die Nutzungsdauer.

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Werbung rund um die Uhr

Fahnen in Dauerbeflaggung stellen eine erfolgversprechende Ergänzung für jedes Gewerbeobjekt dar und sind ideale Werbeträger in der Außenwerbung. Sie weisen nach dem Aufstellen permanent auf Ihr Unternehmen hin. Ihr Flattern und Wehen zieht die instinktive Aufmerksamkeit der Menschen auf sich. Eine kostengünstige und unaufdringliche Werbeanlage, die nicht übersehen werden kann!

Wie hoch dürfen Fahnenmasten sein?

Deutschlandweit gibt es keine einheitliche Regelung, wie hoch ein Fahnenmast sein darf. Bis zu 10 Metern Höhe ist die Aufstellung in den meisten Bundesländern genehmigungsfrei. Ausschlaggebend ist, wie erwähnt, die Fahne: Sobald Werbung für eine Marke und ein Unternehmen gemacht wird, kommt es zur Genehmigungspflicht.

Das ist die Höhe! Die optimalen Dimensionen für die Flaggenmasten

Die Standardhöhen reichen von 5 bis 12 Meter. Entscheidend für die optimale Höhe im Einzelfall ist die Umgebung und die vorgesehene Fahne. Damit ein Fahnenmast ästhetisch und zweckmäßig seine volle Wirkung entfaltet, sollte beim Aufstellen die Relation zu nahe stehenden Gebäuden berücksichtigt werden. Falls der Mast unmittelbar vor einem Bauwerk aufragt, sollte er mind. einen Meter niedriger sein oder dieses deutlich überragen. Eine Querformat-Werbefahne (als Hissflagge ausgeführt) sollte ohne Wind max. ein Drittel des Mastes streifen. Beispiel: Eine Flagge von 1 x 1,5 Meter Größe erreicht im herunterhängenden Zustand rund 2 Meter, die ideale Masthöhe beträgt bei diesem Flaggenformat 6 Meter.

Die Hochformat-Werbefahne sollte mit der Unterkante max. die Hälfte des Mastes erreichen, z. B. erfordert eine 4 Meter hohe Flagge einen 8 Meter Mast. Es ist zu berücksichtigen, dass diese Faustregeln für die sichtbare Stangenhöhe beim Aufstellen gelten.

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Merkmale, Mastausführung und Abstände

Beim Fahnenmast-Aufstellen wird unterschieden zwischen konischen und zylindrischen Stangen. Im ersten Fall wird der Durchmesser von unten nach oben enger, im zweiten bleibt er durchgehend unverändert. Für zweiteilige zylindrische Modelle werden die Mastrohre in der Mitte durch ein Verbindungsstück verschmälert, z. B. von 8 auf 6 cm. Um das freie Flattern der Werbefahne zu ermöglichen, darf der Flaggenmast nach dem Aufstellen nicht zu dicht an baulichen und natürlichen Hindernissen stehen. Gleiches gilt für eine Reihe von nebeneinanderstehenden Flaggenmasten. Im klassischen Verfahren wird die Flagge durch ein Flaschenzugsystem mit Riemenscheibe hochgezogen. Masten mit innen liegender Hissvorrichtung bieten verschiedene Vorteile. Das Risiko von Flaggendiebstahl und Vandalismus an der Werbeanlage sinkt. Zudem ist die Handhabung komfortabler und geräuscharmer, das nervige Pfostenschlagen entfällt und die Aufzugsvorrichtung für die Flagge ist gegen Nässe und Kälte geschützt.

Deutschland Fahne

Was tun bei Konflikten?

Jede auffällige Werbeanlage und Fahnenmast-Montage stellt einen Eingriff in die Landschaft und den Stadtraum dar. Einige Kommunen führen Landschaftsbeschlüsse ein, die auch die Errichtung von Werbeanlagen und Flaggenmasten regulieren. Sollten sich hier Konflikte ergeben, kann es helfen, auf ein harmonisches Design zu achten. So können Vorbehalten und Barrieren im Dialog abgebaut werden, damit sich Werbung nicht negativ auf den öffentlichen Raum auswirkt. Vorbehalte wegen Ablenkung durch Werbeflaggen können widerlegt werden, falls diese keine Bild- und Wortelemente enthalten, die Autofahrer negativ beeinflussen könnten. Potenzial als Störfaktoren haben Werbefahnen auch, weil sie unter Umständen im unmittelbaren Nachbarschaftsbereich wegen hoher Windlast laut knattern oder zu Sichteinschränkungen und Schattenwurf führen können.

Fahnenmast 5 Meter Junior 75

Wie baue ich einen Fahnenmast auf?

Damit er Wind und Wetter trotzen kann, sollte man einen Fahnenmast mit stabiler Verankerung oder Stellvorrichtung aufbauen. Das Aufstellen hängt dabei von der jeweiligen Art ab, einige wichtige Fragen rund um die Mastaufstellung beantworten wir in den folgenden Absätzen.

Benötigt ein Fahnenmast ein Fundament?

Für risikolose Befestigung am Boden benötigt ein Fahnenmast ein Fundament. In der Anleitung zur Fahnenmast-Montage wird aufgezeigt, wie ein Sockel zu errichten ist (Fundamentplan). Die Beschreibung gibt vor, wie die Aufstellung sicheren Stand erhält. Weil ein Fundament eine bauliche Veränderung darstellt, muss diese im Voraus genehmigt werden. Eine Übergangslösung ohne Fundament ist prinzipiell möglich, mit einer Mobilkonsole.

Normalerweise steckt man die Stangen für die Werbeanlage in die zuvor einbetonierte Bodenhülse und zentriert sie mithilfe eines Klemmrings. Von dort sind sie später leicht zu entfernen. Zur Vermeidung einer Stolperfalle ist es wichtig, dass die Bodenhülse ebenerdig verwendet und mittels einer Kiesschicht entwässert wird. Alternativ lassen sich Flaggenmasten mit einem Bodenrohr und einer Kippvorrichtung befestigen.

Deutsche-Flagge-vor-Reichstag
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Galgenmast

Am bewährten Modell bewirkt ein Ausleger, dass sich die Fahne windunabhängig entfaltet und sichtbar bleibt. Ein Plus in Regionen mit spärlichem Wind. Bei nebeneinander stehenden Auslegermodellen sollte für die Aufstellung ein Abstand eingehalten werden, der zweimal die Auslegerlänge + mind. 40 cm umfasst, damit sich die Schwenkarme in Dauerbeflaggung nicht in die Quere kommen und ein harmonisches Gesamtbild entsteht.

Mobile Flaggenmasten

Wer auf Ausstellungen und Messen Werbung betreibt, muss auf eine Werbefahne nicht verzichten. Mobile Fahnenmasten ermöglichen das rasche Aufstellen im In- und Outdoor-Bereich durch unkompliziertes Auseinanderziehen und Zusammenschieben (Clic-Clac mit Ausleger). Die handliche Größe erlaubt den Transport im PKW. Sicheren Stand zum Aufstellen auf Shows bietet ein Autofuß oder ein Betonsockel. Mobile Masten sind bis maximal 7 Meter Höhe zulässig.

Mobile Fahnenmast-Dreier-Gruppe für Fahnen bis 120 x 300 cm - ohne Hiss-Vorrichtung

Bedeutung der Windlast

Fahnenmaste sind ein schwingungsanfälliges System. Hier zeigen sich die Vorteile von Aluminiumstangen nach dem Aufstellen: stabil und gleichzeitig flexibel genug, dem Wind etwas nachzugeben und die Kraft zu nehmen. Die Windlast wird auf Basis der Normen Eurocode 1 (EN 1991-1-4) und DIN 1055-4 ermittelt und ist für die Planung und das Aufstellen einer Werbeanlage je nach Geländekategorie zu berücksichtigen. Deutschland ist in vier Windzonen eingeteilt, von niedrigen Geschwindigkeiten im Süden bis zu extrem hohen im Küstenbereich.